Tipp: So schützen Sie sich vor gefährlichen Noroviren / Schnell und heftig schlagen Noroviren zu / Für Kleinkinder und Ältere kann der Brechdurchfall lebensgefährlich werden

Baierbrunn (ots) -

Würde man einen Erreger erfinden wollen, der möglichst schnell viel Schaden anrichtet - vielleicht käme man auf so etwas wie das Norovirus. "Man könnte von Noroviren als den perfekten Krankheitserregern sprechen", sagt Dr. Sandra Niendorf, Leiterin des Konsiliarlabors für Noroviren am Robert Koch-Institut. Die Krankheit bricht schlagartig aus - oft innerhalb weniger Stunden, meist mit heftigem Erbrechen. Durch die dabei entstehenden hochinfektiösen Schwebeteilchen, sogenannte Aerosole, verbreiten sich die Erreger rasend schnell - ähnlich wie bei Corona. Wie man sich bei einer Infektion verhalten sollte, erklärt das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau".

Auf konsequente Hygiene achten

Noroviren sind zudem extrem widerstandsfähig, selbst viele Desinfektionsmittel und Kälte können den Viren kaum etwas anhaben. Wer sie mit Hitze loswerden will, muss ihnen mit mindestens 60 Grad Celsius einheizen. Eine Infektion mit Noroviren führt zu stärksten Magen-Darm-Symptomen: Bauchschmerzen, Übelkeit, schwallartiges Erbrechen und fast immer auch wässriger Durchfall. Der Körper verliert dadurch sehr schnell sehr viel Flüssigkeit. Gerade für ältere Menschen könne das lebensgefährlich sein, sagt Prof. Dr. Christoph Lübbert, Chefarzt für Infektiologie am Klinikum St. Georg und am Universitätsklinikum Leipzig. Gleiches gilt für Babys und Kleinkinder. Bei einer Infektion ist es daher besonders wichtig, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Dazu eignen sich Elektrolytlösungen aus der Apotheke, gezuckerter schwarzer Tee mit etwas Salz oder auch Brühen.

Können Betroffene keine Flüssigkeit aufnehmen, haben sie trockene Lippen und wenig Urin, sollten sie im Zweifel zu Arzt oder Ärztin. Denn dann ist eventuell eine Flüssigkeitszufuhr über den Tropf nötig. Die gute Nachricht: So schnell, wie die Symptome kommen, so schnell gehen sie wieder. Nach zwölf bis 48 Stunden sind sie meistens wieder abgeklungen. Aber: Erkrankte sollten für mindestens 14 Tage weiterhin auf eine besonders konsequente Hände- und Toilettenhygiene achten, da die Viren mit dem Stuhl noch bis zu zwei Wochen nach der Infektion ausgeschieden werden können, in manchen Fällen sogar noch länger.

Toilette mit antiviralen Mitteln desinfizieren

Eine Impfung gegen Noroviren gibt es bislang nicht. A und O beim Schutz vor Ansteckung ist Hygiene, also Händewaschen mit Seife. Klingt selbstverständlich, passiert aber in der Praxis viel zu selten. "Wir wissen, dass ein Großteil der Bevölkerung sich nicht an die einfachsten Regeln hält", sagt Dr. Jana Schroeder, Chefärztin des Instituts für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie der Stiftung Mathias-Spital Rheine. Wer sich im Falle einer Infektion die Hände zusätzlich desinfizieren möchte, sollte alkoholhaltige Mittel mit passender Kennzeichnung ("viruzid", "begrenzt viruzid PLUS") verwenden. Nur sie wirken gegen Noroviren, berichtet die "Apotheken Umschau".

Da die Erreger bis zu 14 Tage auf Oberflächen überleben, sollten Kontaktflächen wie Toilette, Spülkasten oder Türgriffe mit antiviralen Mitteln desinfiziert werden - am besten nach jedem Toilettengang. Weil die Aerosole, die beim Erbrechen in die Luft geschleudert werden, hochinfektiös sind, sollten Angehörige oder Pflegepersonen OP- oder FFP2-Masken tragen.

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