Baierbrunn (ots) -
Kopfläuse sind gefürchtet - und sie sind ein Tabuthema. Viele Eltern empfinden es auch deshalb als unangenehm, wenn ihre Kinder betroffen sind. "Aber es hilft ja nichts, nicht darüber zu reden", sagt Jan Krüger, Vorsitzender der Deutschen Pediculosis Gesellschaft e.V. "Und ein Aushang 'Wir haben Kopfläuse' im Kindergarten nützt nur dann etwas, wenn die Eltern auch wissen, wie man richtig vorgeht." Im Magazin "Apotheken Umschau ELTERN" gibt er Tipps, was man gegen Läuse tun kann.
Diagnose mit nassem Auskämmen
Übrigens: Pediculus humanus capitis ist der wissenschaftliche Name der Laus. Jan Krüger hat die Gesellschaft gegründet, als seine Töchter klein waren und öfter Kopfläuse hatten - und es keine zugänglichen und verlässlichen Quellen gab, wie man die Tiere am besten loswird. "Es gab ein Informationsvakuum", so Krüger. "Wir wollten es schließen und wissenschaftlich fundierte Infos zusammentragen." Doch wie sollten Eltern gegen Kopfläuse vorgehen? "Goldstandard ist die Diagnose mit nassem Auskämmen: Haare waschen, eine Pflegespülung hinein, damit sie leichter kämmbar sind, und dann mit einem guten Läusekamm auf ein weißes Blatt auskämmen", erklärt Krüger. Damit finde man Läuse zuverlässiger, als selbst Fachleute sie mit Lupe und Licht entdecken können.
Für die Behandlung gibt es dann Präparate, die die Läuse ersticken. "Wichtig ist: Alle Mittel wirken nur auf lebende Läuse, nicht auf die Eier. Daher muss man die Behandlung nach etwa neun Tagen wiederholen", empfiehlt Jan Krüger. Dann sind die Läuse geschlüpft, haben sich aber idealerweise noch nicht vermehrt. Mit etwas Geduld - meist rund drei Wochen - ist man die Läuse dann los.
Keine Übertragung über Mützen oder Kleidung
Die in der Apotheke verfügbaren Mittel gegen Läuse sind typischerweise Sprays oder Shampoos, die eine Weile im Haar einwirken. Als Wirkstoffe gibt es etwa Dimeticon oder Paraffin. Sie sind unbedenklich und gut verträglich. Beim Läusekamm empfiehlt Julia Koch, Apothekerin aus Horneburg, Modelle aus Metall: "Die Zinken sind meist länger und erwischen so mehr Läuse und Nissen." Wichtig: die Behandlung nach acht bis zehn Tagen wiederholen.
Ein besonders hartnäckiger Mythos über Kopfläuse: der Glaube, dass Läuse über Mützen oder Bettwäsche übertragen werden. Eine große australische Studie aber hat gezeigt: Auf Kleidung fand sich keine einzige Laus, wohl aber viele auf den Köpfen der Kinder. "Trotzdem stecken Eltern noch immer Kleidung in Plastiksäcke oder waschen alles durch", sagt Kopflaus-Experte Krüger. "Wer sich damit wohler fühlt, kann das natürlich machen - es ist aber überflüssig."
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