Baierbrunn (ots) -
Chef sein, stark, privilegiert: Solche Männlichkeitsvorstellungen kommen schon recht früh bei Jungs an. Häufig sind sie der Auslöser dafür, dass die Jungs leichter aus der Spur geraten, anstatt frühzeitig zu lernen, sich angemessen und kooperativ zu verhalten. So schildert es Diplompädagoge Dr. Reinhard Winter, der an der Universität Tübingen unter anderem zur Erziehung von Jungen forscht und Eltern berät in "Apotheken Umschau ELTERN".
Männliche Energie ist ausdrücklich erwünscht
In seinem Buch "Jungen brauchen klare Ansagen" rät Winter den Eltern und andere Bezugspersonen daher, ihre Führung deutlicher zu markieren. "Für ihre psychische Entwicklung sind Orientierung und Führung wichtig, um sich allmählich selbst regulieren zu können", erklärt Winter, der Vater zweier erwachsener Kinder ist. In ihrer kontrollierten und positiven Form sind männliche Energie und Kraft oder Führungskompetenz natürlich gefragt und erwünscht. Gleichzeitig dürfen Jungs heute - im Gegensatz zu ihren Vätern aus einer anderen Generation - Gefühle zeigen.
Mütter sollen ihre Söhne nicht "überbefürsorgen"
In den Familien haben sich die Kernbotschaften schon geändert. "Keine Mutter würde ihren Sohn mehr schimpfen, wenn er weint", so der Pädagoge. Andererseits werde mit Jungen unterschwellig oft doch noch traditionell umgegangen. Eine einer Studie mit Grundschulkindern zeigt, dass viele Mütter ihre Söhne "überbefürsorgen", dem Sohn die Taschehinterhertragen oder die Hausschuhe anziehen. Dieses Verhalten führe Winter zufolge dazu, dass Jungs sich Mädchen überlegen fühlten. Väter wiederum können Vorbild sein, indem sie über ihr eigenes Mannsein, ihre inneren Spannungen und Konflikte nachdenken und in Worte fassen.
Winter wünscht sich einen anderen, offeneren Blick auf Männlichkeit und insbesondere auf Männer-Typen, die nicht autoritär oder dominant sind. "Feuerwehrmänner etwa. Das sind Teamplayer für die Gesellschaft."
Mehr zum neuen Rollenverständnis von Jungs als den zukünftigen Männern erfahren Leserinnen und Leser in der aktuellen Juli-Ausgabe von "Apotheken Umschau ELTERN". Dort haben Väter und Mütter ihre ganz persönlichen Wünsche aufgeschrieben.
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