Baierbrunn (ots) -
Deutschland ist ein Entwicklungsland, wenn es um die Pflege geht. 84 Prozent der Pflegebedürftigen werden zu Hause versorgt - das sind etwa 4,2 Millionen Menschen. Allerdings: Vielerorts stehen Angehöhrige zusehends alleine da, weil sie keinen ambulanten Pflegedienst mehr finden. Das Personal wird im Land des langen Lebens und niedriger Geburtenraten immer knapper, und auch die Entlohnung der Pflegedienste fällt gering aus. Von dieser Problematik berichtet das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" in seiner aktuellen Ausgabe - und stellt Lösungsansätze vor.
Menschen aus der Ukraine für die Pflege gewinnen
Ein guter Ansatz ist es, Pflegekräfte aus dem Ausland nach Deutschland zu holen. Laut Bundesagentur für Arbeit ist der Anteil ausländischer Pflegekräfte in den letzten zehn Jahren deutlich gestiegen und lag 2023 bei 16 Prozent. Noch vielversprechender ist es aber, auch diejenigen für die Pflege zu gewinnen, die bereits nach Deutschland gekommen sind, zum Beispiel aus der Ukraine. Das Problem: Deren Anerkennung dauert oft bis zu zwei Jahre. "Damit verschleudern wir Kompetenzen, die wir dringend brauchen", urteilt Prof. Dr. Andreas Büscher, Pflegewissenschaftler an der Hochschule Osnabrück und fordert effizientere Verfahren.
Den Bedarf der Betroffenen besser bedienen
Auch eine veränderte Abrechnung der Pflegeleistung könnte helfen, Anreize zu schaffen. Bisher schreibt das Leistungsrecht Pflegediensten vor, bei Hausbesuchen stets konkrete Leistungen abzurechnen. Das sind laut Landesrahmenverträgen vor allem Alltagsverrichtungen und nicht etwa Beratung oder Austausch mit der Hausarztpraxis. Dadurch besteht die ambulante Pflege vor allem aus einer Abfolge von Aufgaben wie Körperpflege, was oft am Bedarf der Betroffenen vorbeigeht. Würde die ambulante Pflege dagegen nach Zeiteinheiten abgerechnet werden, ergäbe sich ein lukrativeres Szenario: Die Leistungsberechnung beginnt dann, wenn die Pflegekraft die Wohnräume betritt und endet beim Verlassen. In dieser Zeit könnte die Pflegekraft unterstützen, wie es die individuelle Situation erfordert.
Weitere Lösungsansätze finden Leserinnen und Leser der "Apotheken Umschau" in der aktuellen Ausgabe.
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