Baierbrunn (ots) -
Stirn, Mund oder Ohr? Mit dem klassischen Stabthermometer oder mit der Smartwatch? Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" erklärt die unterschiedlichen Messmethoden und was man dabei beachten sollte.
Ohrthermometer: Dieses Thermometer sieht aus wie ein Griff mit einem kleinen Stift. Er muss im Ohr Richtung Trommelfell platziert werden. Die Temperatur lässt sich damit relativ genau bestimmen. Es braucht aber etwas Übung für die richtige Positionierung: dazu am Ohr leicht ziehen, um den Gehörgang zu begradigen. Die dünnen Plastikschutzhüllen müssen nach der Messung entsorgt werden. Tipp von Alexander Gerhold, Apotheker aus Fritzlar: "Ruhig beide Seiten messen. Manchmal ist ein Ohr auch mit Ohrenschmalz verlegt."
Klassisches Stabthermometer: Diese schmalen Stäbe mit metallener Spitze sind am weitesten verbreitet und liefern bei rektaler Messung immer noch die genauesten Ergebnisse, so Apotheker Gerhold. Es gibt diese Thermometer auch mit flexibler Spitze, was für sehr kleine Kinder gut ist. Das Thermometer sollte nach der Nutzung desinfiziert werden. Etwas praktikabler ist die Messung unter der Zunge (Mund geschlossen halten!), bei der die rektale Temperatur aber um etwa 0,3 bis 0,8 Grad Celsius unterschätzt wird.
Stirnthermometer: Bei manchen Modellen muss der Sensor direkt auf der Stirn oder Schläfe platziert werden, andere kommen ganz ohne Hautkontakt aus. Dann ist es wichtig, auf den richtigen Abstand und Messwinkel zu achten. Stimmen diese nicht, kommt es schnell zu Messfehlern, da die Umgebungstemperatur mitgemessen wird. Eine dänische Studie fand bei Stirnthermometern Abweichungen bis zu einem Grad. Eine Messung an der Stirn eignet sich deshalb nur zur Orientierung.
Smartphone oder Smartwatch: Bisher gibt es vor allem kleine Geräte, die sich mit dem Smartphone verbinden lassen und die Temperatur mit Infrarotsensoren kontaktlos messen. Vor- und Nachteile ähneln denen des Stirnthermometers. Die Hersteller selbst geben eine Messgenauigkeit von +/- 0,2 Grad Celsius. Ist eine spezielle App installiert, kann das Gerät die Daten darin mit Zeit und Datum abspeichern. Das kann bei häufigen Messungen bei sehr kleinen Kindern oder längerer Erkrankung sinnvoll sein. Neuere Smartwatches können die Hauttemperatur zwar messen - aber Achtung: Die Hauttemperatur entspricht nicht unbedingt der Körpertemperatur.
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