Pressemitteilung
Stuttgart, 25.06.2025
„Wir lehnen die beabsichtigte flächendeckende Einführung von Grundschulen ohne Noten kategorisch ab.“ Das sagte der bildungspolitische AfD-Fraktionssprecher Dr. Rainer Balzer heute in der Landtagsdebatte zur Neuauflage des Schulversuchs. „Schon die Erstauflage 2013 bis 2017 wurde vorzeitig beendet – ohne eindeutigen Erfolg. Nun also ein neuer Anlauf mit alten Hoffnungen –die für uns naives Wunschdenken sind, das unsere Kinder schlechter vorbereitet ins Leben entlässt. Denn Leistung muss erkannt, bewertet und auch kritisiert werden dürfen – gerade auch in der Schule. Ohne Noten verkommt die Grundschule zu einem Schonraum, der die Kinder von den Realitäten des Lebens fernhält. Wenn die Schule all dies ausblendet, wie sollen Kinder dann lernen, mit Kritik und Niederlagen umzugehen?“
Schlechte Noten und kritisches Feedback mögen schmerzhaft sein, aber sie sind auch Lernchancen, weiß Balzer. „Kindern diese Erfahrung vorzuenthalten, sie in Watte zu packen, ist pädagogisch fatal. Ein weiterer zentraler Kritikpunkt ist die Klarheit und Verlässlichkeit der Leistungsrückmeldung. Ziffernnoten gelten vielen als eindeutige und differenzierte Rückmeldung über den Leistungsstand. Verbalbeurteilungen dagegen, zumal wenn sie gemäß pädagogischer Leitlinien ausschließlich positiv formuliert sein sollen, drohen zur pädagogischen Lyrik zu verkommen, aus der niemand mehr schlau wird. Die Eltern stehen dann völlig im Nebel, weil sie die beschönigenden Formulierungen nicht richtig deuten könnten. Aber auch für Lehrkräfte bedeutet das Erstellen solcher Zeugnisse einen enormen Mehraufwand, der in keinem Verhältnis zum Nutzen steht.“
Die AfD-Fraktion betont das Ideal der Leistungsgerechtigkeit, endet Balzer. „Gerecht ist, wenn jeder entsprechend seiner Leistung bewertet und gefördert wird – „Fördern und Fordern“ gehört untrennbar zusammen. Das heutige Thema berührt Grundfragen der Bildungsphilosophie und -gerechtigkeit. Es geht nicht nur um Noten oder keine Noten, sondern darum, welches Menschenbild und welches Gesellschaftsbild in unseren Schulen vermittelt werden soll. Denn Schule ist immer auch ein Mikrokosmos der Gesellschaft. Was vermitteln wir primär? Vermitteln wir, dass es sich lohnt, sich anzustrengen oder vermitteln wir, es ist egal, ich bekomme das Gleiche wie alle anderen?“
Mit freundlichen Grüßen
Josef Walter
Pressesprecher
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