Umfrage: Erstmals glaubt Mehrheit an Einfluss auf EU

Erstmals glaubt eine Mehrheit der Bürger in der Europäischen Union, Einfluss auf die Politik zu haben. Im Juni waren 56 Prozent der Befragten im Eurobarometer der Meinung, dass ihre Stimme in der EU zähle - der höchste Wert, seitdem die Frage 2002 erstmals gestellt wurde. Zudem fanden 68 Prozent, dass ihr Land von der EU-Mitgliedschaft profitiere - das ist abgesehen vom September 2018 (ebenfalls 68 Prozent) der höchste Wert seit 1983. Unter den befragten Deutschen waren sogar 78 Prozent dieser Ansicht. Die neuen Umfragewerte veröffentlichte das Europaparlament am Freitag.

Die Studie unter rund 28 000 Menschen aus den 28 Mitgliedsstaaten fragte auch nach den Motiven, an der Europawahl teilzunehmen: 25 Prozent nannten als Grund, dass sie die EU unterstützten. Das waren elf Prozentpunkte mehr als bei der Wahl 2014. Den gleichen Zuwachs verzeichnete die Antwort "Das ist Bürgerpflicht" - mit 52 Prozent das am häufigsten genannte Motiv.

Das wichtigste Thema bei der Wahlentscheidung war für die meisten Europäer mit 44 Prozent Wirtschaft und Wachstum. Hier gab es jedoch sehr unterschiedliche Werte in den einzelnen Ländern. Während die Wirtschaft vor allem für griechische, ungarische und irische Wähler am wichtigsten war, war für die meisten Deutschen (52 Prozent) der Kampf gegen Umweltverschmutzung und Klimawandel das Kernanliegen.

Auch die hohe Wahlbeteiligung ist Thema im neuen Eurobarometer. Sie stieg demnach vor allem in jungen Wählergruppen: So wuchs die Beteiligung der unter 25-Jährigen um 14 Prozentpunkte. Bei den 25 bis 39-Jährigen lag der Zuwachs bei 12 Prozentpunkten. Dennoch nahmen mit 42 Prozent (unter 25) beziehungsweise 47 Prozent (25-39) noch immer weniger junge Leute teil als im Durchschnitt (50,6 Prozent).

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