Strukturen schaffen gegen Antisemitismus / Stiftung EVZ ruft zu Einreichungen für neues Förderprogramm auf

Berlin (ots) -

Die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) schreibt ein neues, bundesweites Förderprogramm zum Handeln gegen Antisemitismus aus. Das Programm "Strukturen schaffen gegen Antisemitismus" richtet sich an Sportverbände, Umweltschutzorganisationen, Gewerkschaften, Genossenschaften, Interessensvereinigungen, Kultureinrichtungen oder Universitäten, die strukturell gegen Antisemitismus vorgehen wollen. Jeden Tag kommt es aktuell zu fast sieben antisemitischen Vorfällen. Hass und Gewalt gegenüber Jüdinnen und Juden wird an vielen verschiedenen Tatorten verübt. Folglich, so die Stiftung EVZ, muss auch Antisemitismusprävention in ganz unterschiedlichen Räumen stattfinden: sei es im Internet, im Verein oder dem Arbeitsplatz. Die Stiftung EVZ fördert Projekte mit einer Fördersumme von bis zu 90.000 Euro. Kern der Förderung sind Personalkosten im Rahmen einer neuen oder bestehenden internen Anlaufstelle für Antisemitismusprävention.

Dr. Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus: "Die Bekämpfung des Antisemitismus ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Zivilgesellschaft spielt hierbei eine ungemein wichtige Rolle. Das neue Programm der Stiftung EVZ wird Vereine, Verbände und andere Institutionen ganz konkret im Kampf gegen den alltäglichen Judenhass unterstützen und nachhaltige antisemitismuskritische Strukturen schaffen. Diesen innovativen Ansatz begrüße ich sehr."

Dr. Andrea Despot, Vorstandsvorsitzende der Stiftung EVZ: "Antisemitismus ist traurige Realität in allen Bereichen unserer Gesellschaft: ob Sportverein, Theater oder Bürgeramt. Jüdinnen und Juden sind auch heute noch Anfeindungen, Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt. Mit unserem neuen Förderprogramm wollen wir Vereine und Organisationen fit darin machen, sich aktiv gegen Antisemitismus einzusetzen. Das Nachhaltige daran: Über die Übernahme von Personalkosten werden die Organisationen direkt in ihren Strukturen gestärkt. Damit greift die Stiftung EVZ eine zentrale Forderung des unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus auf."

Über das Programm "Strukturen schaffen gegen Antisemitismus" der Stiftung EVZ

Bewerbungen für die 18- bis 24-monatige Förderung sind bis 30. November 2023 möglich. Die Fördersumme kann mindestens 50.000 und maximal 90.000 Euro betragen. Die Förderung besteht aus Personalkosten im Rahmen einer Anlaufstelle für Antisemitismusprävention und Sachkosten für die Entwicklung von eigenen Projekten.

Für Interessierte bietet die Stiftung EVZ am 12. Oktober und 15. November digitale Beratungsgespräche an. Die geförderten Projekte werden durch Vernetzung sowie Fort- und Weiterbildungsangebote begleitet.

Über die Stiftung EVZ

Auftrag der Stiftung EVZ ist es, die Erinnerung an das Unrecht der nationalsozialistischen Verfolgung lebendig zu halten, die daraus erwachsende Verantwortung im Hier und Heute anzunehmen und die Zukunft aktiv zu gestalten. Zentrales Motiv der Stiftungsgründung im Jahr 2000 war die Auszahlung humanitärer Ausgleichsleistungen an ehemalige Zwangsarbeiter:innen des NS-Regimes - ein Meilenstein der deutschen Aufarbeitung. Heute fördert die Stiftung über ihre Handlungsfelder Bilden und Handeln Projekte und Aktivitäten, die den Überlebenden nationalsozialistischer Verfolgung, der Völkerverständigung und der Stärkung von Menschenrechten dienen.

Weiterführende Informationen

  • Mehr zum Förderprogramm: www.stiftung-evz.de/strukturen
  • Jahresbericht zu antisemitischen Vorfällen des Bundesverbandes der Recherche- und Antisemitismusstellen Antisemitismus e.V.: Report 2022

Pressekontakt:

Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ)
Katrin Kowark
Friedrichstraße 200
10117 Berlin
Tel. +49 (0)30 - 25 92 97 24
M +49 (0)151 500 470 64
E-Mail: kowark@stiftung-evz.de
www.stiftung-evz.de

Original-Content von: Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) übermittelt durch news aktuell