SÜDWIND-Institut Bonn zeigt Fotos arbeitender Kinder aus der türkisch-syrischen Grenzregion / Ausstellungseröffnung: Durch Kinderaugen sehen / Gegen Missstände handeln

Bonn (ots) -

Am 29. Oktober feiert die Türkei das 100-jährige Jubiläum der modernen türkischen Republik. In diesem für die Türkei besonderen Jubiläumsjahr zeigt das SÜDWIND-Institut in Bonn eine Ausstellung, die mit einer herausragenden Perspektive auf dieses Land blickt.

Die Ausstellung "Durch Kinderaugen sehen. Gegen Missstände handeln." zeigt Fotografien, die in Mardin, einer Stadt im äußersten Südosten der Türkei, von Kindern aufgenommen, entwickelt und selbst ausgewählt wurden. "Es sind 14 bis 17-Jährige, die allesamt gezwungen sind, zu arbeiten. Daher wirft die Ausstellung ein Schlaglicht auf das Thema Kinderarbeit in der Türkei", sagt Dr. Jiska Gojowczyk vom SÜDWIND-Institut.

Das SÜDWIND-Institut in Bonn arbeitet seit Jahren zu den Themen Kinder- und Zwangsarbeit. Mit der Ausstellung hat das Institut nun ein Projekt realisiert, das den über Jahre gesammelten wissenschaftlichen Erkenntnissen eine eindrückliche visuelle Erfahrung zur Seite stellt.

Zusammenarbeit mit renommierter Organisation Sirkhane Darkroom

"Wir haben glücklicherweise die international renommierte Organisation Sirkhane Darkroom für die Realisierung der Ausstellung gewinnen können. Leiter ist Serbest Salih, ein geflüchteter Fotograf aus dem syrischen Aleppo. Er hat gemeinsam mit den türkischen und aus Syrien geflüchteten Kindern den Grundstein für dieses Projekt gelegt", sagt Dr. Ulrike Dufner.

Besucher*innen der Ausstellung bekommen Einblicke in das Leben und die Träume der Kinder ihrer Familien und Freunde. Suwar etwa arbeitet in der Recycling-Industrie, seit er zehn Jahre alt ist. Der Siebzehnjährige erklärt zu seinen Bildern selbstbewusst: "Ich wollte der Welt mein Leben durch meine Augen zeigen."Die 16-jährige Yeliz dagegen hält mit der Kamera einen seltenen Moment mit ihren Geschwistern fest, die sie aufgrund der Arbeit nur wenig sieht.

Verbindungen nach Deutschland

"Wir möchten mit der Ausstellung gleichzeitig aufzeigen, dass das Leben der Kinder durch vielfältige Verbindungen nach Deutschland gekennzeichnet ist - zum Beispiel dadurch, dass ein Teil dieser Kinder in Textilfabriken arbeiten muss und womöglich Pailletten auf T-Shirts für den europäischen Markt näht", erklärt Dr. Ulrike Dufner, Geschäftsführerin des Instituts.

SÜDWIND-Mitarbeiterin Dr. Jiska Gojowczyk, verantwortlich für die Ausstellungskonzeption, ergänzt: "Ich wünsche mir, dass viele Politiker*innen unsere Ausstellung besuchen, statt in Talkshows immer neue, rechte Forderungen aufzustellen. Die Ausstellung ist eine Chance, sich mit den realen Geschichten von Menschen mit Fluchthintergrund auseinanderzusetzen. Denn in der aktuellen Debatte verliert man diese Schicksale leider allzu schnell aus den Augen."

Die Ausstellung wird am 15. November um 19.30 Uhr in der Evangelischen Studierendengemeinde in Bonn eröffnet und ist dort in Auszügen bis zum 14. Dezember 2023 zu sehen. Danach kann sie beim SÜDWIND-Institut gegen eine Versandkostenpauschale ausgeliehen werden.

Für Journalist*innen gibt es die Möglichkeit, die Ausstellungsbilder und -texte auf Nachfrage vorab einzusehen.

Ausstellungsadresse:

Saal der Evangelischen Studierendengemeinde Bonn, Königstraße 88, 53115 Bonn

Pressekontakt:

Dr. Jiska Gojowczyk
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
gojowczyk@suedwind-institut.de

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