Europäischer Rahmen für Gleichbehandlung und Inklusion von Sinti und Roma bis 2030 vorgelegt - Stiftung EVZ begrüßt Strategie der EU-Kommission gegen Antiziganismus

Berlin (ots) -

  • Antiziganismus als Form des Rassismus gegen Sinti und Roma erstmals anerkannt
  • Stiftung EVZ fordert, Roma und Sinti in Inklusionsstrategien zu involvieren

Die Europäische Kommission hat gestern den Europäischen Rahmen für Gleichbehandlung und Inklusion von Sinti und Roma bis 2030 veröffentlicht. "Dass die Strategie innerhalb der deutschen EU-Ratspräsidentschaft vorgelegt wird, betont die besondere Verantwortung Deutschlands für Menschen mit Romani-Hintergrund", so Dr. Petra Follmar-Otto, Vorständin, Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" (EVZ). "Die Stiftung EVZ begrüßt den Europäischen Rahmen für Gleichbehandlung und Inklusion von Sinti und Roma bis 2030. Dieser erkennt Antiziganismus als spezifische Form des Rassismus gegen Sinti und Roma an. Er macht die Bekämpfung von Antiziganismus durch europäische und nationale legislative und politische Maßnahmen zur Priorität."

Anlässlich der kommenden Montag stattfindenden Konferenz zur Veröffentlichung der Rahmenstrategie der Europäischen Union für Sinti und Roma fordert die Menschenrechts-Expertin Follmar-Otto: "Gleichbehandlung und Inklusion von Sinti und Roma brauchen einen Paradigmenwechsel. Menschen mit Romani-Hintergrund müssen von Anfang an und auf allen Ebenen aktiv in die Entwicklung und Umsetzung der nationalen Inklusionsstrategien involviert werden. Dabei sollte immer die Heterogenität von Menschen mit Romani-Hintergrund im Mittelpunkt stehen."

Stiftung EVZ - Förderung mit Fokus auf Selbstorganisation von Sinti und Roma

Das nationalsozialistische Deutschland hat Sinti und Roma entrechtet und systematisch verfolgt. 500.000 Menschen wurden grausam ermordet. Lange mussten Sinti und Roma in Deutschland um die volle Anerkennung der rassenideologischen Verfolgung und des Genozids kämpfen.

Die Stiftung EVZ fördert Projekte gegen Antiziganismus, für Empowerment und Bildungsteilhabe von Menschen mit Romani-Hintergrund in Deutschland und in Mittelosteuropa sowie zur Unterstützung der Überlebenden in Ost- und Südosteuropa. Dabei liegen die Förderschwerpunkte auf den Selbstorganisationen von Sinti und Roma, Projekten zum Empowerment von Mädchen und Frauen sowie der Ausbildung von Schulmediator*innen.

Über die Stiftung EVZ

Die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" (EVZ) bezeugt die politische und moralische Verantwortung von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft für das nationalsozialistische Unrecht. Auseinandersetzung mit der Geschichte, Handeln für Menschenrechte und Engagement für Opfer des Nationalsozialismus sind die Handlungsfelder, in denen die öffentlich-rechtliche Stiftung heute tätig ist. 2019 wurden 309 Projekte in 20 Ländern von der Stiftung EVZ gefördert.

Gründungsauftrag im Jahr 2000 war, Zahlungen an ehemalige NS-Zwangsarbeiter*innen zu leisten. Die Auszahlungsprogramme wurden 2007 erfolgreich beendet. An 1,66 Mio. ehemalige Zwangsarbeiter*innen und Rechtsnachfolger wurden 4,4 Mrd. EUR ausgezahlt. Das Vermögen der Stiftung wurde hälftig von der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft und vom Bund eingebracht. Ein Teil des Vermögens war von Beginn an als Kapitalstiftung für die Projektförderung bestimmt, um der historischen Verantwortung Deutschlands auf Dauer gerecht zu werden.

Weiterführende Informationen zum Europäischen Rahmen für Gleichbehandlung und Inklusion von Sinti und Roma bis 2030

https://ots.de/WExoUN

Förderprogramme der Stiftung EVZ:

- Facing Antisemitism and Antigypsyism
   https://ots.de/xswUqX
- Förderprogramm "Stärkung der Bildungsteilhabe und der Selbstorganisationen von Sinti und
  Roma in Deutschland" - eine gemeinsame Initiative der Freudenberg Stiftung und der Stiftung
  EVZ 
   https://ots.de/XiSWiJ
- LATSCHO DIWES - Ein Förderprogramm der Stiftung EVZ für Überlebende des NS-Genozids an den
  Roma 
   https://www.stiftung-evz.de/handlungsfelder/engagement-fuer-ns-opfer/latscho-diwes.html

Pressekontakt:

Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" (EVZ)
Katrin Kowark
Friedrichstraße 200
10117 Berlin
Tel. 030 259297-24
E-Mail: kowark@stiftung-evz.de
www.stiftung-evz.de

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